Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom Dienstag, 20. Mai 2025, beschlossen, die zweite Projektphase des Konzepts «Raum und Mobilität 2050» in Angriff zu nehmen. Hierfür wurden die Projektorganisation festgelegt und die Projektgremien definiert. Zudem hat die Regierung – analog zur Phase 1 – ein externes Fachbüro mit der technischen Unterstützung und der fachlichen Beratung beauftragt.

Das Projekt «Raum und Mobilität 2050» wurde aufgrund des Postulats «Nachhaltiges und ganzheitliches Raumplanungs-Mobilitäts-Konzept für Liechtenstein» initiiert. Ziel ist es, damit gesamtheitliche Verkehrslösungen mit langfristigem Zeithorizont unter Berücksichtigung raumplanerischer Aspekte zu evaluieren und zu prüfen.

Die Umsetzung erfolgt phasenweise, wobei in der nun abgeschlossenen ersten Phase mögliche Stossrichtungen erörtert und beurteilt wurden. Dies sind die weitere Umsetzung des Mobilitätskonzepts 2030, eine aktive Verkehrslenkung, die Prüfung bekannter Vorhaben und Ideen für punktuelle Umfahrungsstrassen, die Eigentrassierung des Busses, die Verbesserung der S-Bahn (oberirdisch oder via Tunnel) sowie ein Tram und eine Hochbahn/Magnetbahn als Rückfallebene beziehungsweise als mögliche langfristige Weiterentwicklung. Die Arbeiten der Phase 1 und die darin enthaltenen Stossrichtungen wurden in einem Schlussbericht zusammengefasst, den die Regierung auf ihrer Website www.regierung.li  veröffentlicht hat.

Weitere Tätigkeiten werden definiert

In der nun gestarteten zweiten Projektphase werden die weiteren Tätigkeiten anhand des Umsetzungsplans koordiniert. Ausserdem soll eine Zieldefinition für den Modal Split erarbeitet werden. Die vorhandenen Grundlagen (Verkehrsmodell), die Erkenntnisse aus Phase 1 und die Wirkungskontrolle des Mobilitätskonzepts 2030 erfahren dabei Berücksichtigung. Zudem werden mehrere Teilmandate – etwa der Forschungsauftrag betreffend die aktive Verkehrslenkung oder der Auftrag für die Erarbeitung eines Konzepts zur Bus-Eigentrassierung – erteilt und Pflichtenhefte ausgearbeitet. In einem separaten Auftrag an das externe Planungsbüro werden darüber hinaus unter Federführung des Amts für Tiefbau und Geoinformation die verkehrlichen Wirkungen von punktuellen Entlastungsstrassen, Netzergänzungen und Strassenverlegungen geprüft.

Breite Diskussion für breiten Konsens

Für die Umsetzung des Projekts «Raum und Mobilität 2050» ist aus Sicht der Regierung eine breite Diskussion erforderlich. Deshalb sollen wie schon während Phase 1 Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden, des Landtags sowie von Verbänden und NGOs in einer Begleitgruppe vertreten sein. Auch die zahlreich besuchten öffentlichen Foren beziehungsweise Mitwirkungsveranstaltungen werden in Phase 2 im Sinne eines möglichst breiten Konsenses fortgeführt.

In Anbetracht der komplexen Fragestellungen und des gewünschten breiten Einbezugs der Bevölkerung prüft die Regierung zudem den Einsatz von Projektbotschafterinnen respektive -botschaftern. Der Lenkungsausschuss wird der Regierung diesbezüglich Vorschläge unterbreiten.